Sonntag, 27. April 2014

Gelenkpflege

Diesmal stand nichts Weltbewegendes auf dem Programm.
Nachdem wir die Lenkwelle ausgetauscht hatten, habe ich mir als nächstes den sog. Drag Link angesehen. Ich habe keine Ahnung wie man das im Deutschen korrekt nennt, eventuell Lenkschubstange. Letztendlich ist es die Stange, die die Lenkgewegung vom Arm auf der Lenkwelle auf die Spurstange (?) übeträgt, von wo aus es dann an die Radaufhängungen weitergeht.

Ich wollte nur sicher gehen, daß diese Gelenke in Ordnung sind, weil das bestimmt eines der ersten Dinge ist, die der TÜV genau anschauen wird.

Angefangen mit der Demontage habe ich auf der Seite, wo der Arm der Lenkwelle befestigt ist. Übliches Verfahren: Splinte raus, Muttern entfernt und dann auch noch die Schrauben rausgedreht. Wichtig: Diese sind nicht nur gesteckt, sondern geschraubt.

So sieht ein solches Gelenk aus, wenn es zusammengebaut ist:


Und so, wenn man es aufgeschraubt hat:


Die Gelenke waren offenbar schon länger nicht mehr offen. Es war zwar etwas Fett vorhanden, aber das war schon ziemlich alt.

Auch auf der anderen Seite der Stange sah es nicht viel besser aus.


Die Teile an sich sind alle noch in Ordnung. Folglich: Reinigen, neu einfetten und wieder zusammenbauen. Wie üblich.
Die Teile sind übrigens nicht mehr original. Bereits in den 20er Jahren wurden diese Gelenke gerne mit federbelasteten Führungen ausgestattet. Diese haben den Verschleiß der Gelenkkugeln in gewissem Bereich ausgeglichen und dafür gesorgt, daß die Lenkung selbst nicht so viel Spiel hatte. Im Detail sieht dann so aus:


Links ist das Teil zu sehen, wie ich es vorgefunden habe, rechts nachdem es eine Runde durch das Petroleumbad gedreht hat. Es kommt also in den aufgeschraubten Deckel eine Feder und darauf die eigentliche Führung der Kugel. Das, was man am Grund des Gussteils erkennen kann, ist eine Schraube, mit der man die Feder vorspannen kann. Gesichert wird das wieder mittels Splint.

In diesen Pfannen laufen die Kugelköpfe. Der Kugelkopf auf der "Abtriebsseite" sah aus wie neu, der Kugelkopf auf der Antriebsseite ist mehr ein leichtes Ei, als eine Kugel. Seltsamerweise war da auch noch schwarze Farbe dran. Da muss früher oder später ein neuer Lenkarm samt Kugel her. Nicht wegen der Farbe, sondern wegen dem Ei.
Die nicht mehr ganz kugelige Form wird durch die federbelastete Lagerung gut ausgeglichen. So sehen die beiden Kugeln aus:



Der schönste Teil kommt zum Schluß: Das Rumgepansche mit dem Fett.


Mehr kann ich an der Lenkung momentan nicht prüfen, weil ja die Hinterachse noch ausgebaut ist und ich das Model T daher lieber nicht vorne anhebe und auf Stützen stelle. Alles in allem macht die Lenkung aber einen guten Eindruck. Ich habe am Lenkrad nicht mal ein Zoll Spiel. Lt. MTFCA Forum sind zwei bis zweieinhalb Zoll noch akzeptabel.
Entscheidend ist hier aber nicht die Meinung der amerikanischen Forumsmitglieder, sondern die des TÜV bei der Abnahme.

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