Samstag, 16. Mai 2015

Neues Fett für den U-Joint

Direkt hinter dem Getriebe ist der sog. U-Joint, also das Kardangelenk. Dieses Teil dreht sich in einer Art Kugelgehäuse, das mit Fett gefüllt wird. Wäre nur schön, wenn das Fett auch dort bleiben würde wo es hin gehört.
Irgendwie wird bei meinem Model T das Fett immer wieder durch Öl, das vom Getriebe her kommt, herausgespült. Also muss hin und wieder Fett nachgefüllt werden. Normalerweise wird das über eine Stauferbuchse mühsam hineingedrückt. Das dauert gefühlt ewig.
Da kam mit die Idee das Fett mit einer Spritze hineinzudrücken. Das ging besser als gedacht und vor allen Dingen richtig flott:


Aber eine gewisse Sauerei ist das Gepansche mit dem Fett irgendwie immer:


Hoffentlich bleibt das Fett wenigstens ein paar Kilometer drin.

Vordere Blinker versetzt

Fast auf den Tag genau ein Jahr ist es nun her, daß ich die vorderen Blinker unter den vorderen Schutzblechen angebracht habe. Wirklich schön war das nicht, aber die Blinker sind an dieser Stelle auch kaum störend aufgefallen.


Wie sich im Fahrbetrieb herausstellte war der Abstand der Blinker zum Rad doch zu gering. Besonders wenn man zu zweit im Auto saß und noch Gepäck dabei hatte, ging die ganze Karosse doch etwas in die Knie. Dazu kam dann noch die schwere Kiste auf dem linken Running Board mit Werkzeug und Feuerlöscher. In flott gefahrenen Rechtskurven konnte man hin und wieder hören, wie vorne links das Rad mit dem Blinker in Kontakt kam.
Wenn man sich das nachfolgende Foto anschaut, dann offenbar schon desöfteren:


Das war wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis es hier beim Blinken zu einem Kurzschluss gekommen wäre.

Mein Idee war nun, die Blinker vorne auf die Versteifung des Kotflügels zu kleben. Bohren kommt nicht in Frage. Ich bohre in ein über 90 Jahre altes Auto kein Loch, wo keines hingehört.
So in etwa habe ich mir das vorgestellt:


Auch nicht wirklich schön, aber zumindest sollte es dann keinen Kontakt mehr zwischen Reifen und Blinker geben.

Das Problem an der Sache ist nur, dass der Blinker hinten eine gerade Fläche aufweist, die Versteifung am Kotflügel aber in einem Bogen verläuf. Ich hatte Bedenken, daß die Klebefläche nicht ausreichen würde. Das wollte ich zuerst über einen Streifen zurechtbegogenes Plexiglas ausgleichen. Dieses Plexiglas könnte ich an der Rundung vollflächig verkleben und dann vorne flach anschleifen, daß das Blinkergehäuse komplett anliegt.


Die Idee war vielleicht nicht schlecht, aber mir war es letztlich doch zu aufwändig.
Ich habe dann beschlossen es einfach ohne Plexiglas zu versuchen.

Also das doppelseitige Klebeband auf das Blinkergehäuse aufgeklebt und dann mit einer neuen Klinge im Cuttermesser sauber abgeschnitten. Aus lauter Schusseligkeit bin ich mit dem Cuttermesser abgerutscht und natürlich geradewegs rein in den Mittelfinger der rechten Hand mit der neuen Klinge. Verdammt, war das ein tiefer Schnitt. Nachdem es auch erst nicht aufhören wollte zu bluten und ich mir nicht sicher war, ob ich noch irgendetwas anderes im Finger beschädigt hatte, habe ich mich von meiner Frau zum ärztlichen Notdienst ins Nachbardorf fahren lassen.Es war ja schließlich Samstag Vormittag.
Zwei Stunden später war ich wieder zuhause. Der Finger war getapt und die Ärtzin meinte, daß ich erstaunliches Glück hatte und die Sehne, die dort quer zum Schnitt lief, nicht durchtrennt habe. Man muss auch mal Glück haben.


Am Nachmittag habe ich dann den Rest noch fertig gemacht und es hat auch sehr gut geklappt. Die Öffnungen im Blinkergehäuse habe ich mit Silikon zugekleistert. Der Grüne Streifen auf dem Foto ist die Schutzfolie über dem doppelseitigem Klebeband. Mehr klebt da nicht.



Ich bin mal gespannt, wie lange das mit dem doppelseitigem Klebeband hält. Der erste Eindruck ist jedenfalls vielversprechend.


Links und rechts vom Klebeband habe ich dann den Abstand vom Blinkergehäuse zum Kotflügel noch mit etwas schwarzem Silikon aufgefüllt.
Auch von oben sieht es gar nicht so übel aus. Das Blinkerglas steht zwar etwas vor, ist aber immer noch weit hinter der Vorderkante des Rades.






Donnerstag, 7. Mai 2015

Dichtung am u-Joint

Neben dem Fahren mit dem Model T geht natürlich 2015 auch die Schrauberei weiter.
Ein Ärgernis bei vielen Model Ts - und natürlich auch bei meinem - ist der Ölverlust am sog. "4th main", also dem 4 Motor-Hauptlager. Gemeint ist dabei das Lager am Ende des Getriebes.
Da kommt bei mir immer wieder Öl vom Motor durch und schwemmt das Fett aus dem Kardangelenk raus. Sehr unbefriedigend.

Nun habe ich ein bisschen im Model T Forum gestöbert und bin dabei auf eine Sache gestossen, die gerne falsch gemacht wird. Prompt natürlich auch von mir.

Der Fehler besteht darin, daß man es mit dem Abdichten gut meint, und auf beiden Seiten des Lagerflansches Dichtungen anbringt. Durch eine Dichtung nach Hinten verschiebt man aber das Halteblech der Glocke ebenfalls nach hinten und es entsteht ein Spalt.

Damit erreicht man also gerade das Gegenteil dessen, was man mit der Dichtung erreichen wollte. Man schafft sich eine künstliche "Öffnung".

Also habe ich die überflüssige Dichtung wieder entfernt.


Natürlich hatte ich diese Dichtung eingeklebt und sie sitzt auch an einer Stelle, an die man nur schlecht rankommt.
Nach etlichen Flüchen hat es schliesslich geklappt, die Dichtung ist draussen.

Nur damit das klar ist: Die eigentliche Ursache des Problems hat man damit nicht gelöst. Es bleibt die Frage, warum da überhaupt Motoröl so weit kommt und nach dem "4th main" austritt.