Montag, 4. August 2014

Scheinwerferkontrolle

Es gibt da so ein paar Dinge, die sollten funktionieren, wenn man zum TÜV vorfährt. Neben den Bremsen ist vor allen Dingen die lichttechnische Einrichtung eines Fahrzeuges.

Das wird bei meinem Model T natürlich besonders spannend, weil ich vorne die originalen Scheinwerfer zwar komplett überholt habe, aber nicht durch moderne Lichter ersetzt habe. Ergo sind da auch keinerlei Prüfzeichen drauf und von asymmetrichem Lichtkeil und Hell-Dunkel-Grenze war 1923 auch noch nicht die Rede.

Ich wollte dann wenigstens die Scheinwerfer korrekt einstellen und das Maximum rausholen, das mit diesen Scheinwerfern möglich ist. Bei einem Model T lässt sich eigentlich nur die Fokussierung des Lichtstrahles mit einer Schraube einstellen. Wow, das geht bei heutigen Autos nicht mehr. Ist aber durch die präzise Fertigung von Scheinwerfern und Birnen auch nicht mehr notwendig. Die Lage der Scheinwerfer selber (Links-Rechts, Oben-Unten) wird durch Verbiegen der Lampenhalterung "eingestellt". Erst die Modelle nach 1926 hatten hier eine elegante Verstellmöglichkeit.

Um die Lichter zu testen bin ich bei Anbruch der Dunkelheit auf den Lidl-Parkplatz im Nachbarort gefahren. Der Parkplatz ist einigermassen eben und es gibt eine weisse Wand. Der Gehweg davor ist zwar nicht ideal, aber zum Testen wird es schon gehen.

Die Lichtausbeute der 6 Volt-Scheinwerfer hat mich positiv überrascht:


Die beiden Lichtkegel waren wesentlich heller und besser gebündelt als ich das erwartet hatte. Ich hatte vermutet, daß das ein ziemliches diffuses Licht ergibt, das irgendwie überall hinleuchtet.

Was an dem vorherigen Bild schon zu sehen ist, ist die Tatsache, daß die Scheinwerfer insgesamt viel zu hoch eingestellt sind. Die leuchten im Endeffekt einfach gerade nach vorne. Da sieht man auf der Strasse natürlich gar nichts.
Das kann man auf dem nachfolgenden Bild gut sehen. Die Strasse ist zwar ingesamt abschüssig, mein Model T steht aber auch schon auf dem abschüssigen Teil und es werden im Endeffekt die Bäume beleuchtet:


Auf den nächsten Bild sieht man die Markierungen, die eigentlich die Mitte der Lichtkegel anzeigen sollte. Diese Markierungen habe ich gemäß der Model T Anleitung von 1923 ausgemessen und auf die Wand aufgeklebt:


Das Kreuz beschreibt die Fahrzeugmitte, die Markierungen sollen mit dem jeweiligen Zentrum des Lichtkegels links und rechts übereinstimmen. Von der seitlichen Ausrichtung her sieht es schon ganz gut aus, nur die Höhe stimmt nicht. Die Lichtkegel sitzen quasi auf den Markierungen auf.
Das passt auch zu meinem Gefühl das ich beim Betrachten der Scheinwerfer am Auto hatte. Komischerweise ist mir das schon auf den beiden Model T Treffen aufgefallen, daß die meisten Scheinwerfer and den Model Ts so aussehen, als würden sie überall hinleuchten, nur nicht auf die Straße.

Ok, zumindest weiss ich jetzt, daß die Scheinwerfer an sich gut funktionieren, ich so aber nicht zum TÜV fahren brauche wegen der Ausrichtung. Damit blendet man vermutlich den Gegenverkehr zu stark. Ich habe allerdings momentan noch keine Idee wie ich die Scheinwerfer in die richtige Position "biegen" soll. Das muss ich mir bis morgen vormittag noch überlegen.

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