Mittwoch, 6. August 2014

40km/h im ersten Gang? Das kann nicht sein.

Bei den Probefahrten vor dem TÜV-Termin ist mir noch ein technisches Problem aufgefallen, das unbedingt noch vor dem TÜV korrigiert werden musste.

Es geht um den von mir angebrachte Fahrradtacho, bzw. dessen angezeigter Geschwindigkeit. Bei den Probefahrten habe ich gemerkt, daß die angezeigte Geschwindigkeit im unteren Bereich viel zu hoch war. Erst so ab ca. 25 km/h hat die Anzeige zur real gefahrenen Geschwindigkeit gepasst.

Der Grund dafür war schnell gefunden.

Wie am Fahrrad auch, wird die Geschwindigkeit letztendlich über die Radumdrehungen pro Zeiteinheit ermittelt. Dazu habe ich am rechten Vorderrad den Magneten und den zugehörigen Sensor aufgeklebt. Diese Bastelaktion habe ich bereits am 19. Juli durchgeführt, aber, aus welchem Grund auch immer, nicht hier im Blog veröffentlicht.

Das nachfolgende Foto zeigt oben den Magneten, der bei einem Fahrrad normalweise auf eine Speiche aufgeklipst wird. Ich habe den Kunststoffmantel um den Magneten mit einem Cuttermesser bearbeitet um diesen besser auf die Radnabe kleben zu können.
Unten ist der Sensor (im Prinzip ein Reed-Schalter) mit dem nach links weggehenden Kabel zu sehen. Das Kabel geht zum Tacho.
Am Fahrrad ist dieser Sensor im Normalfall mit einem Gummi an der Gabel befestigt. Am Model T habe ich den Sensor einfach auf den festehenden Teil der Radnabe geklebt.


Wenn man nun ein Fahrrad bewegt, dann dreht sich der Magnet senkrecht stehend am Sensor vorbei, der ebenfalls senkrecht steht. Es wird ein Impuls pro "Vorbeifahrt" des Magneten gezählt.
Genau das war bei meiner Art und Weise der Anbringung am Model T das Problem. Ich hatte beide Teile flach auf die Nabe, bzw. die Achse geklebt. Der Magnet fuhr quasi wie auf dem Bild oben dargestellt von links nach rechts am Sensor vorbei. Das führte dazu, daß der Sensor bei langsamer Fahrt und somit langsamer Bewegung des Magneten, zwei Impulse pro Radumdrehung gezählt hat. Einmal, wenn sich das Magnetfeld in den Wirkungsbereich des Sensor hineinbegab, und einmal, wenn es wieder aus dem Wirkungsbereich des Sensors herausfuhr. Bezogen auf die Zeit, gab es also doppelt so viele Impulse wie bei dieser Geschwindigkeit üblich und es wurde die doppelte Geschwindigkeit angezeigt.

Bin ich schneller als 25 km/h gefahren, dann ist der Magnet so schnell am Sensor vorbeigefahren, dass dieser es als nur einen Impuls gezählt hat und damit war die angezeigte Geschwindigkeit wieder korrekt.

Das konnte ich so nicht lassen und ich habe auf die Schnelle aus einem Reststück Alublech eine passende Halterung gesägt. Naja, perfekt wurde die nicht, aber Hauptsache sie funktionierte. Diese Halterung sorgte dafür, dass der Sensor senkrecht, also radial, auf der Achse stand. Den flachen Magneten habe ich gleich noch durch einen Rundmagneten ersetzt.


Da, wo im Foto mein Daumen ist, wird der Sensor eingeklemmt. Die große Alufläche, die man auf dem Foto sehen kann, habe ich mit Tesa Power Tape auf den feststehenden Teil der Nabe geklebt.

So sieht das dann am Fahrzeug aus (das Bild ist leider unscharf, aber ich hoffe man es so halbwegs erkennen):


Mit der Hand halte ich da den Sensor mitsamt der Halterung hin. Oben auf dem beweglichen Teil der Radnabe sieht man den Rundmagneten, der zu dieser Zeit noch provisorisch mit einem Kabelbinder befestigt wurde.
Den Rundmagneten habe ich schliesslich mit Flüssifmetall auf die Nabe "geklebt".

Die Umbauarbeit hatte sich gelohnt. Der Tacho funktionierte jetzt bei allen Geschwindigkeiten einwandfrei. Zum Lackieren bin ich nicht mehr gekommen, dafür hat die Zeit nicht mehr gelangt.

Somit war auch die letzte Hürde auf dem Weg zum TÜV genommen. Zumindest fiel mir nichts mehr ein, was noch hätte gemacht werden müssen. Und ganz ehrlich: Nach drei Tagen rumbasteln am Model T bis in die Nacht, hatte ich auch keine Lust mehr. Die werden sich schon melden beim TÜV, wenn irgendetwas nicht passt.

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