Meine geplanten Vorbereitungen am Model T habe ich gerade so geschafft und auch die 1000 Testkilometer, die ich mir vorgenommen hatte, habe ich abgespult.
Und trotzdem war ich ziemlich nervös. "Haste keine Fehler beim Vorbereiten des Autos gemacht?", "Haste alles Werkzeug dabei?", "Sind ausreichend Ersatzteile an Bord?", "Passt die Strecke?", usw. Tausend Fragen.
Wie vorhergesagt hat es auch tatsächlich gegen 11.00 Uhr zuhause aufgehört zu regnen, so daß wir wenigstens trocken losgekommen sind. Wir, das sind wieder Uwe und ich, ein bewährtes Team.
Wir sind auch trocken bis in die Nähe von Deggendorf gekommen. Nach den warmen Spätsommertagen ist mit dem Regen auch das Thermometer auf Werte um 12 Grad gefallen. Die montierten hinteren SideCurtains haben sich da schon mal bewährt. Es hat nicht so von hinten reingezogen.
Nach der Kaffeepause kam es wie es kommen musste. Es regnete und nicht zu knapp. Wir sind dann zwei Stunden im Regen gefahren und es ging besser als erwartet. Auch ohne die vorderen SideCurtains sind wir nicht naß geworden. Selbst die Gischt von entgegenkommenden LKW kam dank der Running Boards nicht bis über die Seitenwand.
Die Sicht aus einem Model T bei Regen ist alles andere als berauschend. Original hatten Model Ts keinen Scheibenwischer. Ich habe einen Scheibenwischer mit Handbetrieb nachgerüstet und der hat auch tatsächlich etwas gebracht. Allerdings kommt man da im Kreisverkehr im Ort ganz schön in Rotieren. Gas geben, Lenken, ev. Ruckstell-Getriebe schalten, Blinker betätigen und Scheibenwischer betätigen. Alles wird mit der Hand gemacht. Das kann auch ganz schön stressig werden.
Und es hat sich auch bestätigt, wovor im Model T Forum gewarnt wurde. Die zusätzlich angebauten Rocky-Mountain-Bremsen sind im Regen so gut wie wirkungslos. Die aussen liegenden Bremsbeläge saugen sich voll Wasser und bremsen sprichwörtlich kaltes Wasser. Man muss im Regen noch vorsichtiger und vorausschauender fahren als man das mit einem Model T eh schon muss.
Gegen 16.00 Uhr sind wir schließlich ohne ein einziges technisches Problem am Ziel angekommen und waren stolz wie Oskar.
Bereits eine halbe Stunde vorher haben wir den Regen hinter uns gelassen und es war traumhaftes Herbstwetter am Chiemsee. Das ganze restliche Wochenende über.
Was war ich erleichtert, daß die erste Etappe so gut funktioniert hat. Wenn wir erst mal auf dem Treffen waren, konnte uns nicht viel passieren. Da sind jede Menge alte Model T Hasen dabei, die einem bei Problemen helfen können, und einen Abschleppdienst gibt es auch.
Das Treffen war wie immer perfekt organisiert von Alex und seinen Helfern. Nach der Begrüßung und dem Bezug des Hotels in Eggstätt ging es Abends mit dem gecharteterten Bus in eine Brauerei am Chiemsee zum gemütlichen Beisammensein.
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