Dienstag, 28. Oktober 2014

Überdrucktest für den Kühler

Kaum vom Treffen zurück ging es auch schon wieder ans Reparieren. Nachdem mir bei der Rückfahrt aufgefallen war, daß der Kühler schon wieder irgendwo Wasser verliert, habe ich mir etwas einfallen lassen um die undichten Stellen unter Überdruck sichtbar zu machen. Denn einfach so hat man die undichten Stellen nicht erkennen können.

Die Sache ist theoretisch eigentlich ganz einfach. Man muß zunächst den Kühler so verschliessen, daß man überhaupt einen Überdruck hineinbringt. Anschliessend muss man eine Möglichkeit schaffen Überdruck im Kühler zu erzeugen.
Umgesetzt habe ich es folgendermassen:

1. Einlaß und Auslaß des Kühlers miteinander verbinden:



2. Überlaufrohr verschliessen


3. Wassereinfüllöffnung verschliessen und so umbauen, dass man den ganzen Kühler unter Druck setzen kann.
Ich habe mir überlegt das mit Hilfe eines Ventils aus einem altem Schubkarrenschlauch zu machen, ein Ventil aus einem Fahrradschlauch wäre auch gegangen.



Das Ganze wird dann mit dem Kühlerverschluss verschraubt.


4. Und schliesslich wird mit der Fahrradluftpumpe ein Überdruck im Kühler aufgebaut.


Das ging besser als erwartet. Schon bei einem Überdruck von einem Bar sah man einige undichte Stellen.
Hier ein Wassertropfen an einer bereits gelöteten Stelle am Fuß des Kühlers:

Und überraschenderweise auch zwei undichte Stellen an der Unterseite des oberen Wasserkastens. Die hatte ich vorher definitiv nicht auf dem Schirm.

Also war wieder Löten angesagt.


Sonntag, 19. Oktober 2014

Frühschoppen und die Fahrt nach Hause

Die meisten Teilnehmer haben beim Unterwirt in Eggstätt übernachtet, der nächste größere Ort und nur ein paar Kilometer vom Treffen entfernt.



Gegen 9.00 Uhr war wieder Treffen auf dem Anwesen von Alex. Dort wurden diejenigen verabschiedet, die noch weiter fahren müssen, oder aus anderen Gründen schon eher abreisen. Für den Rest ging es noch auf eine kleine Rundfahrt zu einem Gasthaus zum Frühschoppen.
Diesmal gab es aber vorher noch eine "Spezialeinlage". Alex hatte eines seiner Model Ts als "Fahrschulauto" für die Frauen der Teilnehmer zur Verfügung gestellt. In der Regel sitzen die Frauen nur auf den Beifahrersitzen. Warum eigentlich? Ein paar mutige Damen haben sich auch getraut und sind unter fachlicher Anleitung ein paar Runden um den Hof gefahren. Eine tolle Idee.



Uwe und ich waren auch ganz mutig und sind noch mit zum Frühschoppen gefahren. Damit würden wir zwar erst am frühen Nachmittag die Heimreise antreten können, aber wir waren zuversichtlich, daß wir auch auf der Rückfahrt keine Probleme haben würden.

Die kleine Runde führte nach Traunstein in einen gemütlichen Biergarten.



Auf der Fahrt dort hin passierte Gerhard das gleich wie mir am Tag vorher, nur war die Auswirkung beim ihm etwas heftiger als bei mir. Nach dem Tanken hat er auf Magnetzündung umgeschaltet und mit einem ohrenbetäubenden Knall unter dem Tankstellendach hat es seinen kompletten Auspufftopf regelrecht aufgesprengt. Beeindruckend.



Wir haben uns am frühen Nachmittag vom Treffen verabschiedet und sind auf einer anderen Route wieder zurück gefahren. Auch diese 150 Kilometer verliefen ohne technisch bedingten Zwischenstop. Mir fiel allerdings auf, daß der Kühler schon wieder leckte und bei Bergauffahrten die Kühlertemperatur ziemlich anstieg. Was aber offenbar nicht schlimm war. Durch die zwei vorherigen Tage hatte ich inzwischen auch ein unerschütterliches Vertrauen in mein Model T.

Meist abseits der Hauptstrassen ging es wieder Richtung Heimat, die letzte Stunde in der Dämmerung und schliesslich in der Dunkelheit.




Alles in Allem war es ein wunderbares Treffen und ein gelungenes Debut. Ich war mit der Teilnahme am Treffen nun offizielles Mitglied des MTFCA Alpenchapter.

Samstag, 18. Oktober 2014

Ausfahrt in die Alpen

Das eigentliche Herbsttreffen besteht neben den Benzingesprächen aus einer gut 100 Kilometer langen Rundfahrt vom Chiemsee aus in die Alpen und auf der anderen Seite des Chiemsees wieder zurück.

Am Morgen kommen in der Regel noch ein paar Nachzügler dazu und es herrscht auf dem Anwesen ein emsiges Treiben.
Die Model Ts werden aus der Halle, der Garage oder vom Hänger geholt,




für die Ausfahrt vorbereitet 


und in Reih und Glied aufgestellt.

Obligatorisch gibt es dann die Fahrerbesprechung mit Streckeneinweisung und Hinweisen zum organisatorischen Ablauf. Der Organisator und Gastgeber Alex ist auf dem Foto links zu sehen, der Präsident des MTFCA Alpenchapter Gottfried steht rechts.


Bei traumhaftem Wetter ging es dann gegen 10.00 Uhr an der Westseite des Chiemsees vorbei in Richtung Berge.



Ein besonders lustiges Ereignis auf einer solchen Fahrt ist immer, wenn die ganze Meute von ca 30 Model Ts in einer Tankstelle einfällt. Das ist ein Gewusel sonders gleichen und die Tankstelle ist in der Regel für eine halbe Stunde blockiert.


Zum Mittagessen waren wir dann mitten in Ruhpolding. Sehr zur Freude der staunenden Urlauber im Ort.


Anschließend ging es wieder zurück nach Preinersdorf, im Norden des Chiemsees, zu Kaffee und Kuchen bei Alex.


Noch schnell ein Gruppenbild in der Abendsonne.


Danach war reichlich Zeit zum Ratschen und, wo erforderlich, zum Schrauben bis die Sonne unterging.




Auch ich musste kurz das Werkzeug in die Hand nehmen. Unterwegs hatte ich nach einem Stop vergessen von Batteriezündung auf Magnetzündung umzustellen. Das wollte ich während der Fahr nachholen und dabei hat unglücklicherweise das Zündschloß geklemmt. Mit einem lauten Knall hat sich das Benzingemisch im Auspufftopf entzündet und die Bördelnaht am Auspufftopf aufgesprengt. Ich habe vorsichtshalber die Verschraubung des Topfes kontrolliert, nicht daß wir den ganzen Topf unterwegs verlieren. Abgesehen davon verlief auch der zweite Tag des Wochenendes vollkommen problemlos.


Aufgefallen sind wir mit unserem Model T auch. Nicht nur, daß wir als "Newcomer" dabei waren, sondern auch weil wir mit Abstand das schmutzigste Model T des Treffens hatten. Das waren noch die Nachwirkungen der Anfahrt im Regen. Das war uns aber reichlich egal. So ist das eben, wenn man auf eigener Achse anreist und nicht mit dem Hänger.



Freitag, 17. Oktober 2014

Die erste große Fahrt

Am Freitag, 17. Oktober 2014, war es endlich so weit. Das Hightlight der Saison stand vor der Tür: Das Herbsttreffen des MTFCA Alpenchapter in Preinersdorf am Chiemsee. Ca 500 Kilometer in drei Tagen.

Meine geplanten Vorbereitungen am Model T habe ich gerade so geschafft und auch die 1000 Testkilometer, die ich mir vorgenommen hatte, habe ich abgespult.

Und trotzdem war ich ziemlich nervös. "Haste keine Fehler beim Vorbereiten des Autos gemacht?", "Haste alles Werkzeug dabei?", "Sind ausreichend Ersatzteile an Bord?", "Passt die Strecke?", usw. Tausend Fragen.

Und der Wetterbericht hatte leider Recht. Es regnet kräftig am Vormittag. Die Abfahrt habe ich daher auf 11.00 Uhr nach hinten geschoben. Um diese Zeit sollte es zumindest zuhause besser werden, aber wir würden auf dem Weg in den Süden genau in den Regen reinfahren. Tolle Aussichten.



Wie vorhergesagt hat es auch tatsächlich gegen 11.00 Uhr zuhause aufgehört zu regnen, so daß wir wenigstens trocken losgekommen sind. Wir, das sind wieder Uwe und ich, ein bewährtes Team.
Wir sind auch trocken bis in die Nähe von Deggendorf gekommen. Nach den warmen Spätsommertagen ist mit dem Regen auch das Thermometer auf Werte um 12 Grad gefallen. Die montierten hinteren SideCurtains haben sich da schon mal bewährt. Es hat nicht so von hinten reingezogen.



Nach der Kaffeepause kam es wie es kommen musste. Es regnete und nicht zu knapp. Wir sind dann zwei Stunden im Regen gefahren und es ging besser als erwartet. Auch ohne die vorderen SideCurtains sind wir nicht naß geworden. Selbst die Gischt von entgegenkommenden LKW kam dank der Running Boards nicht bis über die Seitenwand.


Die Sicht aus einem Model T bei Regen ist alles andere als berauschend. Original hatten Model Ts keinen Scheibenwischer. Ich habe einen Scheibenwischer mit Handbetrieb nachgerüstet und der hat auch tatsächlich etwas gebracht. Allerdings kommt man da im Kreisverkehr im Ort ganz schön in Rotieren. Gas geben, Lenken, ev. Ruckstell-Getriebe schalten, Blinker betätigen und Scheibenwischer betätigen. Alles wird mit der Hand gemacht. Das kann auch ganz schön stressig werden.

  

Und es hat sich auch bestätigt, wovor im Model T Forum gewarnt wurde. Die zusätzlich angebauten Rocky-Mountain-Bremsen sind im Regen so gut wie wirkungslos. Die aussen liegenden Bremsbeläge saugen sich voll Wasser und bremsen sprichwörtlich kaltes Wasser. Man muss im Regen noch vorsichtiger  und vorausschauender fahren als man das mit einem Model T eh schon muss.

Gegen 16.00 Uhr sind wir schließlich ohne ein einziges technisches Problem am Ziel angekommen und waren stolz wie Oskar. 

Bereits eine halbe Stunde vorher haben wir den Regen hinter uns gelassen und es war traumhaftes Herbstwetter am Chiemsee. Das ganze restliche Wochenende über.

Was war ich erleichtert, daß die erste Etappe so gut funktioniert hat. Wenn wir erst mal auf dem Treffen waren, konnte uns nicht viel passieren. Da sind jede Menge alte Model T  Hasen dabei, die einem bei Problemen helfen können, und einen Abschleppdienst gibt es auch.   

Das Treffen war wie immer perfekt organisiert von Alex und seinen Helfern. Nach der Begrüßung und dem Bezug des Hotels in Eggstätt ging es Abends mit dem gecharteterten Bus in eine Brauerei am Chiemsee zum gemütlichen Beisammensein.






 

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Sidecurtains behelfsmässig eingehängt

Einen Tag vor der Abfahrt zum Chiemsee hat sich der Wetterbericht leider nicht mehr geändert. Der Freitag würde lt. Vorhersage bis in den Nachmittag hinein total verregnet sein. So ein Mist. Jetzt war es wochenlang schön und ausgerechnet wenn es 150 Kilometer Richtung Chiemsee gehen soll wird es naß. Unschön.
So richtig im Regen bin ich noch nicht gefahren und konnte daher auch nicht einschätzen, wie naß das Auto dabei innen werden würde. Das Dach ist zwar dicht und auch von vorne sollte nicht allzuviel reindrücken, aber seitlich ist eben alles offen. Wenn da ordentlich Wind von der Seite kommt, dann wird man vermutlich geduscht und sitzt auf einer naßen Sitzbank.
Kurzentschlossen habe ich mir dann überlegt, wie ich die SideCurtains, die beim Fahrzeug dabei waren, behelfsmäßig befestigen konnte. Behelfsmässig deswegen, weil die 4 Teile nicht wirklich gepasst haben und auch am Fahrzeug einige Anschlusspunkte fehlten.
Fündig wurde ich bei einem Wohnmobilhändler in Regensburg. Dort habe ich Schraubklemmen und Gummis gekauft, wie sie an Vorzelten von Wohnwagen verwendet werden.
Damit habe ich es hinbekommen, daß die SideCurtains so einigermaßen am Fahrzeug befestigt werden konnten.


Schön sah es nicht aus, aber es erschien mir allemal besser als im Auto geduscht zu werden.
Und es hat mich einen Tag vor der Abfahrt auch ein klein wenig beruhigt, es war eh schon alles aufregend genug.

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Felgenreflektoren

Ein Model T ist in der Regel nun mal schwarz. Und das auch noch ziemlich komplett. Besonders von der Seite gibt es überhaupt nichts, was wenigstens ein bisschen reflektiert oder leuchtet. So recht wohl war mir da bei dem Gedanken an eine Nachfahrt nicht. Vorne und hinten hat man Licht, wenn auch nicht üppig, aber an der Seite hat man absolut nichts.

Um die Sichtbarkeit hier zu erhöhen, kam mir die Idee Felgenreflektoren anfertigen zu lassen, wie es sie für Motorräder gibt. Diese Reflektoren sind sogar in schwarz erhältlich und man kann diese nach Felgendurchmesser bestellen.

Ich konnte mir das gar nicht so recht vorstellen, wie es schwarze Reflektoren geben kann, aber es funktioniert tatsächlich. Nicht ganz so gut wie weisse Reflektoren aber besser als nichts.

Ich habe diese Aufkleber auf die schwarzen Felgen zwischen die Schrauben für die Demountable Rims aufgeklebt. Sie sind nicht kohlrabenschwarz, sondern eher dunkel anthrazit. Aber das fällt überhaupt nicht auf. Wer es nicht weiss, wird diese beim Betrachten des Fahrzeuges nicht sehen:


Wenn diese angeleuchtet werden, dann sind sie hingegen deutlich zu erkennen.


Für mich ein großes Sicherheitsplus, über die rechtliche Zulässigkeit sag ich hier mal lieber nichts.

Dienstag, 14. Oktober 2014

Abdeckplane

Zufällig gab es in der Woche vor dem Treffen bei einem großen Lebensmittel-Discounter Abdeckplanen für Autos für kleines Geld.
Nachdem die SideCurtains meines Model Ts sowieso nicht passten, dachte ich mir, daß das gar nicht so schlecht sei, falls man das Auto mal im Regen abstellen muss. Beim Treffen in Pettenreuth konnten wir durch Decken und Schirme die beiden Regenschauer plus heftigem Seitenwind so halbwegs abwehren. Ideal war das aber nicht und es hat auch nur funktioniert, weil ich mit Armin und Uwe zwei Helfer mit an Bord hatte.


Oder einfach nur, wenn man das Auto nachts irgendwo abstellt, damit niemand sieht was alles im Fahrzeug ist.
Superschön sieht die dunkelblaue Abdeckplane nicht aus, erfüllt aber ihren Zweck und passt in der XXL Größe für Vans auch gut übers Auto:








Freitag, 10. Oktober 2014

Lichtmaschine wieder ohne Funktion

Im September habe ich mich noch über die wieder funktionierende Lichtmaschine gefreut. Siehe sorgenkind-lichtmaschine
Zu früh. Bei den letzten Testfahrten vor dem Model T Treffen am Chiemsee fiel mir dann wieder auf, daß kein Ladestrom angezeigt wurde. Ich hatte die Hoffnung, daß auch dieses Mal ein Ruckeln an den Kabeln helfen könnte, Wenigstens bis nach der Tour zum Chiemsee.

Also den Deckel erneut abgebaut und an den Kabeln rumgefummelt. Leider kein Erfolg. Dann wollte ich noch das Kabel, das den Strom aus der Lichtmaschine rausführt auf eventuelle Isolationsschäden prüfen. Dazu habe ich die Mutter auf der Lichtmaschinenoberseite entfernt. Mal kurz nicht aufgepasst und schon war es passiert: Die Schraube fiel mitsamt dem Kabel und einer Scheibe in die Lichtmaschine.
Oh man, so ein Mist. Mit einem Drahthaken habe ich nach den Einzelteilen gefischt.


Erfolgreich. Ich konnte alle Teile finden und "bergen". Bei der Gelegenheit habe ich mittels Schrumpfschlauch gleich die Schraube isoliert, weil die original Kunststoffisolierung bei der ganzen Aktion zerbröselt ist.


Das war zwar nur eine Behelfskontruktion, war aber ok. Gebracht hat es leider nichts, die Lichtmaschine ging trotzdem nicht. Sehr ärgerlich. Und das eine Woche vor der Fahrt an den Chiemsee.

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Probefahrt mit überholter Zündspule

Natürlich musste die überholte Zündspule im Fahrzeug getestet werden.
Hier ein kleines Video:



Mittwoch, 1. Oktober 2014

Überholen der defekten Zündspule

Eine Woche nach der Bestellung der Zündspulen wurde ich doch etwas unruhig, weil ich nicht wusste, ob die Spulen noch vor dem Herbsttreffen Mitte Oktober ankommen würden.
Ich nahm also meinen ganzen Mut zusammen und habe die nicht funktionierende Zündspule aufgemacht.
Auf Youtube gibt es eine Anleitung, wie man den Kondensator tauscht. Das sah auch alles nicht so kompliziert aus.
Zunächst muss man die zwei Nägel entfernen, die den Holzdeckel halten. Hierbei muss man sehr vorsichtig ein, dass der Deckel nicht beschädigt wird. Das Holz ist schon mehrere Jahrzehnte alt und möglicherweise nicht mehr sonderlich elastisch.
Ich habe das Kästchen mit dem Deckel nach unten auf zwei Sperrholzplättchen gelegt und mit einem breiten Schraubendreher vorsichtig den Deckel nach unten gedrückt.


Anschliessend kann man die beiden Nägel mit einer kleinen Zange herausziehen.


Mit sanfter Gewalt lässt sich nun der Deckel nach unten aufschieben und die Innereien der Zündspule kommen zum Vorschein.


Viel erkennt man da zunächst nicht, weil alles mit Teer vergossen ist.
Auf dem Foto sieht man unten die beiden rundlichen Spulen. Da wird letztendlich die Zündspannung generiert.

Was dann kommt ist wie Fischen im Trüben. Auf dem Bild oben befindet sich ca. 1 cm vom oberen Rand des Holzkastens eine Glasplatte unter dem Teer. Diese trennt den Kondensator von den Spulen. Der Kondensator befindet sich zwischen der Glasscheibe und der Aussenwand der Holzbox.
Man muss also nun mit Gefühl den Teer vorsichtig heraushebeln. Dabei sollte man aufpassen, dass man kein Kabel zerstört oder die Glascheibe zu Bruch geht. Hat man erst einmal die Glasscheibe "geortet", dann ist der Rest eigentlich sehr einfach.
So sieht das aus, wenn die Glasscheibe und der Kondensator freigelegt sind:


An den Teer-Bröseln auf dem Bild kann man schon sehen, daß das eine ziemliche Sauerei werden kann. Es empfiehlt daher sich die Spule in einen Karton zu legen und dort den Teer zu entfernen. Dann ist ein Grossteil der Brösel (hoffentlich) im Karton. Egal wo diese Teerstückchen liegen, wenn man versucht diese zu entfernen gibt es hässliche schwarze Streifen und Flecken.

Im nächsten Schritt wird der Kondensator vorsichtig aus dem Gehäuse herausgehebelt. Ich habe dazu auf der Unterseite der Spulenbox (also auf dem Foto links) einen Schraubendreher so weit wie möglich unter den Kondensator gesteckt und dann den Kondensator angehoben. Dabei sind zwei Dinge zu beachten.
  1. Nicht mit roher Gewalt vorgehen. Den Kondensator stört es nicht, der ist ja eh schon kaputt. Man muss aber auf das Holz aufpassen, auf dem sich der Schraubendreher abstützt. Notfalls etwas unterlegen, damit die Box nicht beschädigt wird.
  2. Es lässt sich nicht vermeiden, dass man bei der Prozedur die Blechstücke an den Enden des Kondensators beschädigt und vom Kondensator abtrennt. Ist aber nicht schlimm, der Kondensator ist eh kaputt.
Mit etwas Geduld kriegt man den Kondensator schliesslich aus dem Kasten:


Die Kondensatoren in den Zündspulen haben optisch nichts mehr mit den heutigen Kondensatoren gemein, zeigen aber sehr gut wie ein Kondensator generell aufgebaut ist.


Zum Glück gibt es heute noch Kondensatoren, die man als Ersatz hernehmen kann und die die erforderlichen Kennwerte aufweisen. Optisch passen die modernen Kondensatoren zwar überhaupt nicht zu den alten Kondensatoren, aber die sieht man nachher sowieso nicht mehr.


Im vorletzten Schritt wird der neue Kondensator anstelle des alten Kondensators eingelötet. und neben der Glasscheibe platziert.


Ich habe bei der Gelegenheit die alten Points (Unterbrecherkontakte) gleich durch neue Points ersetzt. Die sehen geringfügig anders aus, sind aber passend und ok.


Nun wurde es spannend. Nach dem groben Einstellen des Kontaktabstandes wurde die Zündspule in einem einfachen Tester auf die erforderliche Stromstärke eingestellt. Nicht die ideale Messmethode, aber etwas besseres hatte ich nicht.


Aber das Wichtigste ist auf dem Foto nur schwer zu erkennen. Im Schauglas rechts unten war wieder ein Zündfunke zu sehen.

Ungaublich. Ich habe tatsächlich eine Model T Zündspule wieder repariere können. Ich konnte es kaum fassen und dazu war es auch noch recht simpel und mit ca. 15 Euro auch eine preiswerte Reparatur.

Korrekterweise müsste man zum Abschluss den neuen Kondensator wieder mit Teer vergiessen. Ich hatte aber leider keinen Teer zur Hand und habe daher transparentes Silikon verwendet. Nicht ideal, aber besser als nichts.