Mittwoch, 22. Januar 2014

Licht- und Zündschalter

Nachdem sich bei der Besichtigung seinerzeit gezeigt hat, daß der Motor nur auf Batterie läuft, aber nicht auf Magneto, war der Schalter als nächstes dran. Oftmals liegt dort ein Problem vor, wenn ein Motor nicht auf Magneto läuft. Eins gleich vorweg: Bei meinem Model T liegt es definitiv nicht am Schalter.

Der Schlüsselschalter für die Zündung (Schaltstellungen "Batterie", "Aus" oder "Magneto") und der Lichtschalter (Schaltstellungen "Dim", "Aus", "Bright") sind in einem Gehäuse kombiniert. Grundsätzlich gibt es hier zwei Bauarten was die Befestigung der Schalterrückseite betrifft. Einmal wurde die Rückseite durch Blechnasen gehalten, bei der anderen Ausführung sind seitlich kleine Stifte an der Schalterrückseite angebracht und die Rückseite wird auf das Gehäuse aufgedreht bis die Stifte einrasten.
Wie man am nachfolgenden Bild gut sehen kann, habe ich die Ausführung mit den Blechnasen. Insgesamt sind es vier Blechnasen, die oberen zwei sind durch die Kabel verdeckt.


Zum Öffnen biegt man einfach die Blechnasen etwas nach außen und dann kann man die hintere Papp-Platte mit den Kontaktdurchführungen entfernen.


Die Kontakte sind hinten eindeutig beschriftet. Wenn man den Schalter noch nie von innen gesehen hat, dann sieht die Anordnung der Kontaktdurchführungen recht verwirrend aus. Man muss dazu wissen, daß die Kontakte für die Zündung und das Licht kreisförmig angeordnet sind. Der innere Kreis ist für die Zündung (Anschlüsse Bat(genietet), Coil und Mag). Um diesen herum ist der zweite Kreis (oder besser Ring) für das Licht (Anschlüsse Bat (geschraubt), DIM, TAIL und BRIGHT.

Das wird klarer (hoffentlich), wenn man den Schalter von Innen gesehen hat. Man kann die kreisförmige Anordnung sher gut an den Schleifspuren der Kontakte auf der Papprückwand sehen. Zum besseren Verständnis habe ich die Kontakte auf der Innenseite des Schalters beschriftet.



Auf der rechten Seite des Bildes sieht man in der Mitte (mit den zwei Kontakten auf der schneckenförmig gebogenen Kontaktzunge) den Zündschalter. Der Kontakt in der Mitte geht auf den Anschluss "Coil" und der zweite Kontakt geht entweder auf die Pappe (dann ist die Zündung aus, so wie im Bild gezeigt), oder auf "Bat" (Stromversorgung der Zündung über die Batterie) oder auf "Mag" (Stromversorgung der Zündung über die Magneten im Motor).

Der äußere Ring teil sich in zwei Kontaktzungen mit jeweils zwei Kontakten auf. Die beiden Zungen sind miteinander verbunden. In der "Nullstellung" (also Licht aus) gehen alle vier Kontakte auf die Pappe. In der Stellung Bright (das ist die im Bild gezeigte), geht die untere Kontaktzunge mit dem rechten Kontakt auf "Bat" und mit dem linken Kontakt auf "Bright". Die obere Kontaktzunge geht mit dem linken Anschluss auf "Tail". Damit ist der Stromfluss von der Batterie zu den Frontscheinwerfern (Bright) und dem Rücklicht (Teil) hergestellt. Ich habe das im nachfolgenden Bild mal mit verschiedenfarbigen Punkten dargestellt.



Die Stellung für DIM ( also der zweite Glühfaden in der Birne der Hauptscheinwerfer) stelle ich mal mit den gleichen Farben dar, allerdings ohne die Kontaktzungen auf der rechten Seite des Bildes. Es ist sonst zu verwirrend, wenn die gezeigte Schalterstellung nicht mit den Punkten auf der linken Seite übereinstimmt. Im Prinzip wird der äußere Kontaktkranz um zwei Schaltstellungen links herum gedreht.


Mein Schalter selbst sah innen drin noch sehr gut aus. Die Kontaktpunkte waren sauber und auch an der Rückwand war zumindest hinsichtlich der Kontakte alles in Ordnung. Erstaunlich für einen 90 Jahre alten Schalter, der ringsherum einen Spalt offen ist.
Ich habe lediglich sämtliche Kontakte mit einem Wattestäbchen und Kontaktspray gereinigt.

Eine Schwäche zeigte sich allerdings auf der Rückseite des Schalter. Zwischen den beiden mit BAT gekennzeichneten Anschlüssen ist eine Zunge, Diese war auf der verschraubtes Seite von unten her stark korrodiert.


Das habe ich mit eine ganz feinen Schmirgelpapier entfernt und anschliessend noch mit Kontaktspray und einem Papier gereinigt.
Nach dem Zusammenbau wurden alle Kontakte und Schaltstellungen durchgemessen: Funktioniert alles einwandfrei.

Eine kleine Besonderheit ist mir noch auf der Rückseite des Schalters aufgefallen. Rechts oben ist ein Datum eingeprägt.


Wenn mich nicht alles täuscht, dann lautet die Prägung "PAT.JAN1-1924".
Sollte damit wirklich Januar 1924 gemeint sein, dann ist das an einem Auto, das im März 1923 gebaut wurde schon etwas ungewöhnlich. Es sieht fast so aus, als ob der originale Schalter nach kurzer Zeit ausgetauscht worden ist. Interessantes Detail.

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