Man kann aus dieser Geschichte eine kleine Wissenschaft machen um den oberen Totpunkt zu ermitteln. Es gibt aber auch einen ganz einfachen Trick, der die Sache enorm vereinfacht . Auf dem vorderen Ende der Kurbelwelle ist die Riemenscheibe für den Lüfter aufgesteckt und verstiftet. Die Bohrung für den Stift ist dabei so gebohrt, dass einer der vier Zylinder jeweils am oberen Totpunkt steht, wenn die Bohrung und damit der Stift waagrecht liegt. Das ist zumindest bei einer originalen Kurbelwelle so.
Nachdem ich im Schätzen von Winkeln nicht gerade der Held bin, habe ich mir eine Schablone aus Holz gesägt mit einer Schräge von 15 Grad daran. Die Schräge auf der rechten Seite hätte ich mir übrigens schenken können, man dreht den Motor ja schliesslich rechts herum.
Damit konnte ich ziemlich leicht sehen, wenn der Stift in der Kurbelwelle diese Schräge passiert.
Die Messung an sich ist einfach:
- Zündkerzenkabel abschrauben
- Zündkerzen rausschrauben, damit sich der Motor leichter drehen lässt.
- Zündkabel wieder auf die Zündkerzen aufschrauben
- Zündkerzen neben das jeweilige Kerzenloch legen
- Zündung einschalten
- Motor mit der Kurbel langsam drehen
- Stift auf der Riemenscheibe beobachten
Hat auch ganz gut geklappt.
Mit Sicherheit ist das keine absolut genaue Messmethode, aber das muss meiner Meinung auch nicht sein. Es geht ja lediglich um die Grundeinstellung, die man ausschliesslich zum Starten des Model T benötigt. Ein GRad hin oder sollte da egal sein. Sobald der Motor läuft, stellt man den "korrekten" Zündzeitpunkt sowieso über den Handhebel am Lenker nach Gefühl ein. Da werden in der Praxis mit Sicherheit die größeren Fehler gemacht.
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