Irgendwie hatte ich den Eindruck, daß beim Umschalten von der ersten Getriebestufe auf die zweite Getriebestufe die Kupplung leicht rutscht. Wenn man nach dem Umschalten leicht von Gas geht, schliesst die Kupplung sauber und es ist kein Schlupf mehr spürbar.
Also habe ich mein "Spezialtool" ausgepackt, den Inspektionsdeckel am Getriebe aufgemacht und gemessen. Das Spiel war in der Tat ein klein wenig zu gering. Wenn dann die Feder vielleicht noch etwas schwach ist, dann kann das schon die Ursache des Problems gewesen sein. Muß es aber nicht.
Das Messen ist recht simpel. Man legt den Bremshebel ganz noch vorne und "entspannt" damit die Kupplungsdruckfeder, die damit die Kupplungsscheiben zusammenpresst. Gemessen wird schließlich der Abstand zwischen der Driven-Plate (im Bild rechts) und der Scheibe, gegen die die Feder drückt.
Genaugenommen ist das eine indirekte Messung. Wenn das Distanzstück dazwischen passt, dann ist die Feder genau auf 2 Zoll zusammengedrückt. Für diese Federlänge muss die Feder eine gewisse Kraft auf den Ring bringen. Die Kraft kann man so natürlich nicht messen, dafür müsste man die Feder ausbauen. Aber wenn man davon ausgeht, dass die Federkraft in Ordnung ist, dann hat man zumindest die richtige Federlänge eingestellt.
Passt die Länge wie oben gezeigt nicht, dann geht das Gefummel los. Man muß an den drei sog. Clutchfingers die Stellschrauben gleichmässig rein oder rausdrehen. Einfacher gesagt als getan. Das Verstellen an sich ist nicht kompliziert, aber die Stellschrauben sind jeweils mit einem Splint gesichert. Und da muss man fürchterlich aufpassen, daß sich diese nicht in Richtung Ölwanne verabschieden.
Ich habe die Sicherungssplinte mit meinem selbstgebastelten Stahlhaken gesichert, vorsichtig aufgebogen und entfernt.
So richtig hochpräzise kann man die Kupplung mit den Schrauben allerdings nicht einstellen. Am Model T sind an den unmöglichsten Stellen Schrauben mit Feingewinde verbaut, aber hier, wo es definitiv Sinn machen würde, sind Schrauben mit einer normalen Gewindesteigung verbaut. Eine halbe Umdrehung (weniger geht nicht wegen der Splintsicherung) ist manchmal schon zu viel des Guten. Naja, vermutlich spielen hier Zehntel Millimeter auch nicht die entscheidende Rolle.
In diesem Blog werde ich in loser Folge meine Erfahrungen und Erlebnisse mit meinem Ford Model T Touring, Baujahr 1923, veröffentlichen.
Samstag, 27. Juni 2015
Sonntag, 7. Juni 2015
Oldtimertreffen in Kallmünz
Eines der Oldtimer-Highlights in der Nähe von Regensburg ist jedes Jahr am ersten Sonntag im Juni das Treffen im wunderschönen Kallmünz. Bei schönem Wetter kommen da bis zu 500 Traktoren, Autos und Motorräder zwanglos zusammen auf der Festwiese an der Naab. Es ist viel Zeit zum Schauen und Quatschen. Nachmittags ist noch eine kurze Ausfahrt rund um Kallmünz und dann löst es sich so langsam auf.
Ich war früher schon mit meinem alten Roller und meinem Traktor als Teilnehmer dabei und wollte natürlich unbedingt mit meinem Model T dort hin. Die knappen 40 Kilometer Anfahrt liefen problemlos. Allerdings war es in diesem Jahr gute 30 Grad warm und man steht in der prallen Sonne. Dem Model T hat es nichts ausgemacht, aber ich habe sicherheitshalber die Sitzbank mit einer Decke vor der Sonne geschützt. Sonst hätte man sich nicht mehr drauf setzen können.
Gegen Ende des Treffens gab es noch eine interessante Begegnung mit Reiner, einem jungen Mann Anfang 20 aus der Nähe von Kelheim. Er hat mich auf das Model T angesprochen und kannte sich auch recht gut aus. Er erzählte mir, daß er auch gerne ein Model T kaufen möchte. Fand ich klasse, und habe ihn auch gleich zu einer Probefahrt eingeladen. Mit an Bord war außer mir, meinem "Standardbeifahrer" Uwe und Reiner auch noch mein Freund Peter aus Nürnberg. Wir haben uns vor fast 30 Jahren auf einer Oldtimer-Veranstaltung in Weissenburg kennengelernt und treffen uns immer wieder mal in Kallmünz oder bei anderen Oldtimerveranstltungen. Einfach klasse.
Ich war früher schon mit meinem alten Roller und meinem Traktor als Teilnehmer dabei und wollte natürlich unbedingt mit meinem Model T dort hin. Die knappen 40 Kilometer Anfahrt liefen problemlos. Allerdings war es in diesem Jahr gute 30 Grad warm und man steht in der prallen Sonne. Dem Model T hat es nichts ausgemacht, aber ich habe sicherheitshalber die Sitzbank mit einer Decke vor der Sonne geschützt. Sonst hätte man sich nicht mehr drauf setzen können.
Leider sind bei solchen Veranstaltungen kaum Vorkriegsoldtimer zu sehen. Diesmal war neben meinem Model T noch ein wunderschön restaurierter Vorkriegs-Opel zu bewundern. Dagegen sieht ein Model T wirklich richtig altbacken aus.
Nach der Probefahrt habe ich Reiner gleich noch die Adresse von Olaf gegeben, der in der Nähe von Deggendorf wohnt und immer wieder Model Ts zum Verkauf anbietet. Würde mich freuen, wenn Reiner möglichst schnell ein passendes Model T findet, bevor die erste Begeisterung nachlässt.
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